Wir wurden ausgezeichnet

Artikel in der Westfälische Nachrichten (WN):
 

Sa., 14.12.2013
Auszeichnung für die Appelhülsener Firma Lau Unverzichtbarer Beitrag zur Gefahrenabwehr

 

Appelhülsen/Düsseldorf - Im Januar kommenden Jahres ist Hauptbrandmeister Antonius Lau 35 Jahre in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv. Der Inhaber des Appelhülsener Maschinenbauunternehmens Alfons Lau e.K. ist, wie er selbst sagt, „ein Feuerwehrmann mit Leib und Seele“. Von Ludger Warnke
 

Wenn der Alarmpiepser sich meldet, schiebt Antonius Lau die Arbeit sofort zur Seite und begibt sich auf den Weg zum Einsatz. „Das ist doch wohl selbstverständlich. Entweder ist man ein Feuerwehrmann oder man ist keiner.“ Und mit ihm rücken dann auch Betriebsleiter Andreas Lau (Unterbrandmeister), der Leiter Konstruktion Bernhard Daldrup (Gemeindebrandinspektor) sowie die beiden Mitarbeiter Markus Wensing und Hendrik Warmeling aus. Alle sind ebenfalls in der Feuerwehr aktiv.
 

Dass die Maschinenbaufirma in diesem Ausmaß Feuerwehrleute beschäftigt und auch immer für den ehrenamtlichen Einsatz freistellt, ist vorbildlich. Das hat nun NRW-Innenminister Ralf Jäger ausdrücklich gewürdigt. Bei einer Feierstunde in der Düsseldorfer Staatskanzlei zeichnete Jäger die Appelhülsener Firma mit der Förderplakette für Arbeitgeber in NRW „Ehrenamt bei Feuerwehr und Katastrophenschutz“ aus. Antonius und Andreas Lau sowie Bernhard Daldrup reisten zusammen mit dem stellvertretenden Bürgermeister Wolf Haase nach Düsseldorf und nahmen die Auszeichnung entgegen.
 

„Mit der Förderplakette wird Ihr weit über die gesetzlichen Pflichten hinausgehendes Engagement für Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ehrenamtlich im Feuerschutz tätig sind, gewürdigt. Sie leisten damit einen unverzichtbaren Beitrag für die staatliche Gefahrenabwehr“, lobte der Minister. Der mittelständische Familienbetrieb (37 Angestellte) pflegt seit Jahrzehnten enge Beziehungen zum Löschzug Appelhülsen. Andreas Lau und Bernhard Daldrup werden im nächsten Jahr auch schon 30 Jahre der Feuerwehr angehören, und mit Markus Wensing und Hendrik Warmeling sind in der Firma zwei Wehrleute aus Nottuln beschäftigt, die in der Jugendfeuerwehr angefangen haben. Mit ihrem Engagement trägt die Firma mit dazu bei, die Tagesverfügbarkeit der Feuerwehr in der Gemeinde aufrechtzuerhalten.
 

Übrigens: Der Vorschlag für die Auszeichnung kam von der Gemeinde Nottuln. Die Freude darüber ist allerdings nicht ganz ungetrübt. „Einerseits werden wir für die Förderplakette vorgeschlagen, andererseits wird uns die Existenzgrundlage entzogen“, sagt Bernhard Daldrup. Es geht um die geplante Firmenerweiterung am Betriebssitz in der Bauerschaft Werlte, die im Wege einer Außenbereichssatzung ermöglicht werden sollte. Das Verfahren „ruht“ zurzeit. Während die Handwerkskammer das Anliegen ausdrücklich unterstütze, gebe es Widerstände vonseiten der Landwirtschaft.
 

Derzeit ist die Firma auf zwei Standorte verteilt. An der Industriestraße ist eine Produktionshalle von 800 m² angemietet worden, in Werlte befindet sich eine Produktionshalle mit 400 m². „Wir arbeiten da eng auf eng“, schildert Antonius Lau. Das Unternehmen mit seinen Produkten (Anlagen, Serien- und Sondermaschinen im Bereich Verpackungs- und Fördertechnik) verzeichnet einen wachsenden Bedarf. „Wir sind jetzt schon an der Grenze angelangt“, merkt der Firmenchef an. Seine große Befürchtung: Wenn das Unternehmen in Zukunft nicht mehr die Kundenwünsche erfüllen könne, drohe der Verlust von Aufträgen.
 

Um dem vorzubeugen, will die Firma in Werlte erweitern. Ein Neubau im Gewerbegebiet Beisenbusch sei wirtschaftlich nicht darstellbar, sagt Antonius Lau. Deshalb werde man den Antrag für die Außenbereichssatzung auch aufrechterhalten – in der Hoffnung, dass die Gemeindepolitik die existenziellen Belange anerkennt.
 

„Entweder ist man ein Feuerwehrmann, oder man ist keiner.“
Antonius Lau, Hauptbrandmeister
 

„Einerseits werden wir für die Förderplakette vorgeschlagen, andererseits wird uns die Existenzgrundlage entzogen.“
Bernhard Daldrup, Firma Lau